Terminhinweis:
Das 29. Internationale Oder-Havel-Colloquium findet am 15.10.2025, von 10:30 Uhr bis 17:00 Uhr im Intercity-Hotel in Stralsund statt. Für den Vorabend (14.10.2025) haben wir um 16 Uhr eine Führung durch das Ozeaneum organisiert. Nähere Einzelheiten finden Sie im Programm- & Einladungsflyer, eine Anmeldung ist ab sofort möglich.
Newsletter 08/2025 (175. Ausgabe) 03.09.2025
Internationales Oder/Havel-Colloquium am 15.10.2025 in Stralsund
Die Vorbereitungen für das 29. Internationale Oder/Havel-Colloquium sind inzwischen abgeschlossen worden. Trotz der Schwierigkeiten bei der Planung und deren Umsetzung haben wir wieder ein attraktives Programm erarbeitet.
Das Thema lautet „Seeschifffahrt + Küstenschifffahrt + Seehäfen + Binnenschifffahrt im Ostseeraum“ und soll die Zusammenarbeit und Verknüpfung von Binnen- und Seeschifffahrt aufzeigen. Das Colloquium wird am Mittwoch, den 15.10.2025, von 10:30 Uhr bis 17:15 Uhr im Intercity-Hotel in Stralsund stattfinden. Für den Vorabend (14.10.2025) haben wir eine Besichtigung des Ozeaneums vereinbart. Nähere Einzelheiten bitten wir, der beigefügten (nicht in der Brieffassung) offiziellen Einladung zu entnehmen.
Bitte beachten Sie auch die elektronische Anmeldemöglichkeit über die Homepage des Odervereins unter https://oderverein.de/aktuelles/anmeldeformular.colloquium.
Verbesserter Zugang für Güterzüge zu den polnischen Seehäfen
Die Verbesserung des Schienenzugangs zu den Ostseehäfen ist eine der größten Investitionsaufgaben der PKP Polskie Linie Kolejowe S.A. in den letzten Jahren. Dank dieser Arbeiten erreichen mehr, längere und schwerere Züge die Kais in Danzig und Gdynia und transportieren mehr Güter mit dem umweltfreundlichsten Transportmittel: der Bahn. Dies ist nicht das Ende der Arbeiten zur Verbesserung der Kapazität des Schienennetzes zu den Häfen.
„In Pommern gibt es kein besseres Verkehrsmittel als die Schiene. Wir beschleunigen jedoch nicht nur den Personenverkehr, sondern auch den Güterverkehr, wie die von PKP Polskie Linie Kolejowe durchgeführten und geplanten Investitionen belegen“, sagte der stellvertretende Infrastrukturminister Piotr Malepszak.
Die zunehmende Bedeutung der Schiene wirkt sich positiv auf die Umwelt aus und reduziert die Zahl der Schwerlastfahrzeuge auf den Straßen. Durch den Austausch von Gleisen und Weichen, die Elektrifizierung, die Installation neuer Zugsicherungsanlagen sowie den Bau und die Sanierung von Ingenieurbauwerken konnte die Kapazität der Hafenbahnhöfe erhöht werden. Der Gesamtwert der Arbeiten belief sich auf rund 3,3 Milliarden PLN (einschließlich Mitteln aus dem Finanzierungsinstrument Connecting Europe Facility (CEF).
Die Modernisierung der Eisenbahnlinie Nr. 201 auf der Strecke Bydgoszcz-Dreistadt ist für die Entwicklungspläne des Hafens Gdynia von entscheidender Bedeutung. Die Investitionen begannen 2021 mit Arbeiten an den Anschlussstrecken. Im September 2024 unterzeichnete PKP PLK einen Vertrag über die Durchführung von Arbeiten auf dem Abschnitt Somonino-Gdańsk Osowa, einschließlich der Elektrifizierung der Linie Nr. 229 auf dem Abschnitt Glincz-Kartuzy, im Wert von über 1,2 Milliarden PLN. Im Dezember wurde ein Vertrag über Arbeiten auf den Abschnitten Kościerzyna-Somonino (Eisenbahnlinie Nr. 201) und Somonino-Kartuzy (Eisenbahnlinie Nr. 214) im Wert von fast 1,3 Milliarden PLN unterzeichnet. Die Fertigstellung dieser Abschnitte ist für 2028 geplant. Die Arbeiten an den verbleibenden Abschnitten Gdańsk Osowa – Gdynia Główna und Kościerzyna – Maksymilianowo (im Rahmen von vier Verträgen) sowie die Einholung aller erforderlichen Genehmigungen sind für 2025–2032 geplant. Der Ausbau der Infrastruktur wird die Kapazität der Strecke erhöhen und den Verkehr von mehr Güterzügen ermöglichen. Dies steigert das Potenzial des Hafens Gdynia und trägt zur wirtschaftlichen Entwicklung der Dreistadt und der gesamten Region bei.
PKP PLK bereitet außerdem die Ausschreibung eines Auftragnehmers (nach dem Design-and-Build-Prinzip) für ein Projekt zur Kapazitätssteigerung der Eisenbahnstrecke Tczew–Gdynia im Abschnitt Pszczółki–Pruszcz Gdański vor. Im Rahmen des Projekts plant das Unternehmen den Bau eines viergleisigen Systems auf diesem Abschnitt, um den Schienengüterverkehr zum Hafen von Danzig zu erleichtern und gleichzeitig den Personenverkehr sowie die Erreichbarkeit der Dreistadt mit dem Rest des Landes zu verbessern. Die Bauarbeiten sind für 2028–2030 geplant.
(Quelle Infrastrukturministerium Warszawa/Warschau)
Güterzüge werden künftig effizienter auf der Nadodrzanka-Bahnstrecke zu den Häfen Stettin und Swinemünde verkehren
Güter- und Personenzüge werden künftig schneller auf der Nadodrzanka-Bahnstrecke verkehren, die von Niederschlesien durch die Woiwodschaft Lebus nach Westpommern führt. Auf einem 300 Kilometer langen Streckenabschnitt in den Woiwodschaften Niederschlesien, Lebus und Westpommern werden Schienen ausgetauscht und Weichen repariert. PKP Polish Railway Lines SA hat drei Verträge für die Durchführung von Arbeiten unterzeichnet, die durch den Nationalen Wiederaufbau- und Resilienzplan (KPO) im Gesamtwert von über 500 Millionen PLN gefördert werden. Die stellvertretenden Infrastrukturminister Arkadiusz Marchewka und Piotr Malepszak nahmen an der Veranstaltung teil.
„Nach Abschluss der Arbeiten werden die derzeit aufgrund des technischen Zustands der Gleise geltenden Geschwindigkeitsbeschränkungen aufgehoben. Die Investition wird den Güterzugverkehr verbessern und Geschwindigkeiten von bis zu 100 km/h ermöglichen. Personenzüge werden auf dem niederschlesischen Abschnitt mit bis zu 160 km/h und auf den Abschnitten in Lebus und Westpommern mit bis zu 140 km/h verkehren. Die verbesserten Parameter werden nicht nur die Reiseeffizienz steigern,
sondern auch die Kapazität der Strecke erhöhen, sodass mehr Züge, einschließlich Güterzüge, von und zu den Seehäfen in Stettin und Swinemünde verkehren können“, sagte der stellvertretende Infrastrukturminister Piotr Malepszak.
„Polnische Seehäfen sind das Fundament unserer Wirtschaft, ein wichtiger Logistikknotenpunkt und vor allem ein Tor zur Welt für polnische Unternehmen. Die effektive Entwicklung polnischer Häfen, einschließlich der Häfen in Stettin und Swinemünde, hängt auch von der Zugangsinfrastruktur ab.“ Deshalb sei der Ausbau der Eisenbahnstrecken so wichtig, dank dem der Gütertransport verbessert werde, betonte Vizeminister Arkadiusz Marchewka.
Zu den Aufgaben, die mit Unterstützung der KPO die Verkehrsanbindung auf der Nadodrzanka verbessern werden, gehören:
Planung und Durchführung von Arbeiten im Rahmen des Projekts „Arbeiten an ausgewählten Abschnitten der Eisenbahnlinie C-E 59 – Abschnitt Wrocław Pracze–Głogów“. Die Investition in Höhe von 190 Mio. PLN wird von Trakcja SA durchgeführt.
Planung und Durchführung von Arbeiten an der Eisenbahnlinie Nr. 273 von km 116.000 bis km 285.000. Die Investition in Höhe von 266 Mio. PLN wird von einem Konsortium aus DOLKOM sp. z o.o., SBM sp. z o.o. und SBM sp. z o.o. sp. k. durchgeführt.
Planung und Durchführung von Arbeiten im Rahmen des Projekts „Arbeiten an ausgewählten Abschnitten der Eisenbahnlinie C-E 59 – Abschnitt Wrocław Pracze–Głogów“. Arbeiten an der Eisenbahnlinie Nr. 273 im Grenzabschnitt IZ bei km 285,000 nach Szczecin Podjuchy bei km 346,358 sowie an der Eisenbahnlinie Nr. 401 im Abschnitt Szczecin Dąbie SDB bei km -0,636 nach Lubiewo bei km 88,100. Die Investition in Höhe von 172 Mio. PLN wird von Colas Rail Polska sp. z o.o. durchgeführt.
Die Verträge für die in Lebus und Westpommern gelegenen Teile der Investition beinhalten ein Optionsrecht, das die Erweiterung der geplanten Arbeiten um Schienenverkehrsbeeinflussungssysteme und die Installation neuer Kreuzungseinrichtungen ermöglicht, was die Sicherheit auf Schiene und Straße verbessern wird.
Alle Projekte sind Teil des Projekts „Arbeiten an ausgewählten Abschnitten der Eisenbahnlinie C-E-59“ und werden nach dem Design-and-Build-Prinzip durchgeführt.
Der Beginn der Arbeiten ist nach Abschluss der detaillierten Dokumentation geplant. Die gesamte Investition (alle drei Maßnahmen) soll in der zweiten Jahreshälfte 2026 abgeschlossen sein.
Positive Veränderungen werden sich auch durch Gleissanierungen auf ausgewählten Abschnitten der Strecke Breslau–Stettin (Nr. 273), die durch die Woiwodschaften Niederschlesien, Lebus und Westpommern führen, sowie auf der Strecke Stettin–Świnoujście (Nr. 401) ergeben. Die Schienen werden auf bestimmten Abschnitten ausgetauscht, darunter auf den Strecken Wróblin Głogowski–Bytom Odrzański, Kostrzyn–Namyślin, Mieszkowice–Godków, den Bahnhöfen Krzywin Gryfiński und
Daleszewo sowie auf der Strecke Mokrzyca Wielka–Warnowo. Auf der Strecke Wołów–Małowice Wołowskie wird die Gleisdecke eines Gleises umfassend erneuert. In den betroffenen Abschnitten werden die Oberleitungen neu ausgerichtet und Weichen repariert, unter anderem in den Bahnhöfen Bytom Odrzański, Nowa Sól, Niedoradz, Budachów, Kostrzyn, Ścinawa und Rudna Gwizdanów. Zur Erhöhung von Kapazität und Sicherheit wird auf der Strecke Rudna Gwizdanów – Grębocice ein Streckenblock errichtet. Um die Sicherheit im Straßen- und Schienenverkehr zu erhöhen, modernisieren Auftragnehmer die Oberfläche von 27 Bahnübergängen auf dem Abschnitt Wrocław Pracze – Głogów, 16 davon werden mit modernen Verkehrssicherungssystemen ausgestattet. Zwei modernisierte Bahnsteige in Chełmek Wołowski erhöhen den Reisekomfort für Fahrgäste.
Um die Schienenanbindung der Seehäfen in Stettin und Świnoujście zu verbessern, hat PKP PLK im Jahr 2024 eine Investition im Wert von über 1,5 Milliarden PLN abgeschlossen. Diese Investition umfasste die Modernisierung von 96 km Gleisen in beiden Städten, 84 km Oberleitungen, den Austausch von 285 Weichen sowie den Wiederaufbau der Brücke über den Fluss Parnica und dreier Eisenbahnviadukte in Stettin. Die Arbeiten haben die Reisebedingungen für Güterzüge verbessert. Im Jahr 2023 wurde in Zusammenarbeit mit Polish Waters für 300 Millionen PLN eine neue zweigleisige Brücke über den Fluss Regalica an der Stelle der alten eingleisigen Kreuzung entlang des Flusses Nadodrzanka gebaut. Diese Investition erhöhte auch die Kapazität der Strecke und verbesserte den Zugang der Güterzüge zu den Häfen.
(Quelle Infrastrukturministerium Warszawa/Warschau)
Container-Terminal in Swinemünde
Nach uns vorliegenden Informationen hat die Klage der Gemeinden und Initiativen gegen den Container-Terminal-Bau in Swinoujscie / Swinemünde zwar Erfolg gehabt. Doch wurde das Urteil des Verwaltungsgerichts in Warszawa/Warschau von der nächsthöheren Instanz aufgehoben, sodass zumindest die Bauarbeiten weitergeführt werden können.
Anfang Juli hatte das Landesstudio Mecklenburg-Vorpommern des Norddeutschen Rundfunks (NDR) in einem kurzen Fernsehbeitrag über den Konflikt zwischen den Befürwortern und den Gegnern des Projektes berichtet. Dabei kam wie berichtet der stellvertretende Vorsitzende des Odervereins, Professor Horst Linde, zu Wort. Er legt Wert auf die Feststellung, dass er nicht als Vertreter des Odervereins gesprochen hat.
Professor Horst Linde hat in einem Papier eine ausführliche Stellungnahme zum Thema Container-Terminal erarbeitet, die der Oderverein auf Wunsch gern übermittelt.
Nachfolgend übernehmen wir die Kurzfassung:
„KAISERBÄDER + CONTAINER“ – Kurzfassung der Anmerkungen zum Projekt CT Swinemünde Horst Linde – Berlin
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Im folgenden, als Beitrag zur weiteren öffentlichen Diskussion, auch als Entgegnung auf den Artikel von Locke und Staib in der FAZ (Nr. 176 vom 1. 8. 2026 *1), die thesenartige Kurzfassung eines Textes, der in Kürze im News-Letter des Odervereins veröffentlicht werden wird *2.
(1) Eine Stabilisierung von Mengenströmen in Ostsee-Containervekehren ist in absehbarer Zeit nicht zu erwarten – vielmehr kann von einem mindestens moderaten Wachstum ausgegangen werden – Polen benötigt somit sehr wohl eine angemessene weitere Entwicklung von Transport- und Terminal-Kapazitäten [6].
(2) Die These, Polen benötige nicht mehr als ein Container-Terminal, und ein zweites sei kontraproduktiv und unwirtschaftlich, erscheint nicht plausibel und nicht vertretbar [3] [6].
(3) Zwei sinnvoll regional verteilte Terminal-Standorte einer gewissen Mindest-Größe er-möglichen eine differenzierte, optimale Anbindung an Hinterländer und Landverkehrsträger und vermeiden übersteigerte, nicht mehr sinnvoll handhabbare Terminal-Größen.
(4) Eine Besonderheit von Swinemünde, an der Mündung eines großen schiffbaren Flusses, ist seine Hinterland-Anbindung per Binnenschiff, als einem technisch, ökonomisch und ökologisch günstigen Verkehrsmittel – die historische Rolle der Häfen Stettin-Swinemünde als Seehäfen des Standortes Berlin ist so auf der Basis von Containern reaktivierbar.
(5) Ein Zugang zu Hinterländern, einschließlich der Option Binnenschifffahrt, ergibt sich be – sonders für Standorte Stettin (loco), Breslau, das schlesische Industriegebiet – unter der Voraussetzung einer Modernisierung des Regulierungszustandes der mittleren Oder.
(6) Ein Interesse am Terminal-Standort Swinemünde gilt auch für das östliche Deutschland. Container können bei zukünftigem Direktanlauf von Swinemünde auf effiziente und ökologisch günstige Weise insbesondere per Binnenschiff über Oder und Havel/Oder-Wasserstraße nach Berlin / Brandenburg gelangen. Ein angeblicher Umweg um Dänemark ist bei vollständiger Vergleichsbetrachtung irrelevant, weil durch Vorteile der Route aufgewogen.
(7) Die These, ein Terminal Swinemünde würde von Reedereien abgelehnt und sei von vornherein unwirtschaftlich, ist so nicht haltbar. Entscheidungen von Reedereien sind von einer gewissen Zögerlichkeit geprägt und werden maßgeblich beeinflusst von Umschlagskosten, terminlicher Zuverlässigkeit, Qualität der Technik und des Hinterland-Zugangs. Attraktive Start-Angebote sind wichtig – ein „langer Atem“ wird nötig sein – maximale Anstrengungen in der Akquisition von Reedereien werden von zentraler Bedeutung sein – ein qualifizierter, erfahrener Betreiber wird ebenso wichtig sein. Bedingt durch Umbrüche in Globalisierung und Welthandel, ist die Ausgangslage nicht einfach, auch im Hinblick auf eine u.U. zunehmende Bedeutung der Mittelmeer-Häfen für Mitteleuropa [3] [6].
(8) Anstelle eines Terminal-Neubaus in Swinemünde die Container-Fazilitäten in Stettin auszubauen, wird auch bei graduell abnehmenden Größen direkt anlaufender Schiffe problematisch sein, da eher eine Präferenz für den Anlauf von Swinemünde zu erwarten ist.
(9) Die bekannte ökologische Problematik der Ostsee und des Ostseewassers ist eine komplexe, wichtige Thematik, an der Schifffahrt und Häfen aus heutiger Sicht in nur geringem, und durch gezielte Umweltschutzmaßnahmen weiter abnehmendem Ausmaß beteiligt sind. Es erscheint daher wenig zielführend, die Entwicklung dieser Branchen mit überzogenen ökologischen Argumenten in Frage zu stellen. Bau und Betrieb eines Terminals in Swinemünde werden nicht eine “Umweltzerstörung großen Ausmaßes“ zur Folge haben. Dies gilt z.B. auch für die Auswirkungen der Anlegung einer noch weiter vertieften Fahrrinne zum Terminal, da hier umweltschonend und vorsichtig vorgegangen werden wird.
(10) Die Befürchtungen der Seebäder auf Usedom bezüglich Beeinträchtigung des Bäderbetriebs und Wegbleiben der Badegäste erscheinen überzogen und weitgehend unbegründet – Beeinträchtigungen auch in der Vergangenheit, trotz Existenz der Häfen Swinemünde und Stettin, nicht aufgetreten, z.B. auch in Seebädern wie Warnemünde, Travemünde, Cuxhaven, Zopot und in der Umgebung von Wilhelmshaven nicht erkennbar. Für polnische Strände ist mit stärkeren Beeinträchtigungen zu rechnen, z.B. durch Geländeverlust, Lärm – ein begrenztes Ausweichen auf weiter östlich liegende große Strände wäre naheliegend [2] [3].
(11) Zusammenfassend: Container-Terminal an der Oder-Mündung, mit Anbindung an Oder-Wasserstraßen, mit Blick auf polnische und deutsche Wirtschaftsinteressen sinnvoll und wünschenswert – Wettbewerb mit Hamburg und Danzig zulässig und vertretbar – kooperativer Dialog mit diesen Häfen zu suchen – Umweltschäden größeren Ausmaßes nicht zu erwarten – soweit im engsten Umfeld auftretend, mit geeigneten Maßnahmen zu minimieren – aus Gesamtsicht positive ökologische Bilanz des Vorhabens zu erwarten – weitere Verfolgung des Projektes dringend zu empfehlen. Berlin, 4. Aug. 2025
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*1 Stefan Locke + Julian Staib, Ein Sensationsfund am Urlaubsparadies, FAZ Nr. 176, 1. 8.
*2 Horst Linde, „Kaiserbäder + Container“ – Anmerkungen zum Projekt Container-Terminal Swinemünde (noch unveröffentlicht)
Quellen:
Interview-Veranstaltung des NDR in Swinemünde, 4. Juli 2025 – Moderation Birgit Vitense / NDR Greifswald – Teilnehmer der Interviews:
[1] Rafal Zahorski / Planungsbeauftragter Port Authority Szczecin-Swinoujscie [2] Bürgermeisterin Dr. Laura Isabelle Marisken / Ahlbeck + Heringsdorf [3] Dr. Rainer Sauerwein / Bürgerinitiative Usedom [4] Verfasser
[5] Pressemitteilung Andrzej Sokolowski + Andrew Szczodry 8. 4. 2025 [6] N.N. (Polnische Verfasser noch unbekannt – daher nicht vollständig zitierbar) Argumente gegen den Bau eines Tiefwasser-Containerterminals in Swinoujscie
Newsletter 07/2025 (174. Ausgabe) 29.07.2025
Ende der Binnenschifffahrt ?
Es herrscht Untergangsstimmung beim Verkehrsträger Binnenschiff. Jedenfalls, wenn es nach der Presse und nach maßgeblichen Verantwortlichen des BUND, des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland, geht. Anlass war der historisch niedrige Pegelstand der Elbe an der Strombrücke Magdeburg von 44 Zentimetern, der dort am 11.07.2025 gemessen wurde. Der BUND sieht angesichts der anhaltend niedrigen Pegelstände die Elbe als Güterverkehrsweg am Ende. Seit Ende Februar 2025 sei die für die Binnenschifffahrt notwendige Fahrrinnentiefe von 1,40 Metern an mehr als 120 Tagen unterschritten worden. „Güterschifffahrt auf der Elbe lohnt sich nicht mehr“, sagte Felix Ekardt vom sächsischen BUND-Landesverband. Die klimatischen Bedingungen hätten sich grundlegend verändert.
Von den Niedrigwasserständen ist nicht nur die Elbe betroffen. Auf der Oder ist der Zustand ähnlich und selbst auf dem Rhein herrschen wieder Bedingungen wie im Niedrigwasserjahr 2018. Muss deshalb die Binnenschifffahrt aufgegeben werden? Sicherlich nicht, denn in den letzten Jahren sind auch im Binnenschifffahrtsgewerbe und bei den Verladern Veränderungen bezüglich des Einsatzes angepasster Schiffsgrößen eingetreten.
Nicht jede Niedrigwasserphase bedeutet die Einstellung der Schifffahrt. Die Wirtschaft hat reagiert, die Politik leider noch nicht. Der Oderverein hat wie andere an der Wasserwirtschaft Beteiligte darauf hingewiesen, dass wir ein Wassermanagement brauchen, wollen wir auch zukünftig die Ansprüche an der Nutzung des Wasserangebots zufrieden stellen. Wasser in der Landschaft zu halten stellt künftig eine große Herausforderung dar, die entsprechende Investitionen erfordert. Zumal wir auch immer das Überangebot in Form eines Hochwassers einkalkulieren müssen.
Wo auf Elbe, Oder, Havel und Spree Staustufen bestehen, gibt es keine Probleme mit fehlendem Wasser. Nur in den ungeregelten Abschnitten gibt es die oben beschriebenen Einschränkungen. Das Binnenschiff ist weiterhin die umweltfreundlichste Transportalternative. Die Straßen sind oft zugestaut, die Möglichkeiten der Bahn sind auf Grund fehlender Infrastruktur begrenzt. Das Binnenschiff hätte Kapazitäten, wenn es nicht durch fehlende Investitionen in die Infrastruktur gehindert würde, seine Vorteile uneingeschränkt auszuspielen. Es ist höchste Zeit, auf politischer Ebene die richtigen Weichen für ein effektives Wassermanagement zu stellen.
Projekt SensorSOW erfolgreich abgeschlossen
Nach zweieinhalb Jahren intensiver Arbeit ist das Projekt SensorSOW – Bordseitige Sensorik und Assistenzsysteme für die automatisierte und autonome Binnenschifffahrt auf der Spree-Oder-Wasserstraße (SOW) erfolgreich abgeschlossen worden. Im Rahmen der Abschlussveranstaltung am 26. Juni 2025 im Zentrum für Luft- und Raumfahrt III in Wildau präsentierten die Projektpartner ihre Ergebnisse.
Die Alberding GmbH aus Wildau, das Fachgebiet Entwurf und Betrieb Maritimer Systeme der Technischen Universität Berlin sowie das Institut für Automatisierungstechnik der Universität Rostock verfolgten gemeinsam das Ziel, Sicherheit, Effizienz und Automatisierung auf Binnenwasserstraßen durch intelligente bordseitige Sensor- und Assistenzsysteme entscheidend zu verbessern. Im Fokus standen Technologien zur hochpräzisen Erfassung von Schiff und Umgebung – sowohl an der Wasseroberfläche als auch unter Wasser.
Das Fachgebiet Entwurf und Betrieb Maritimer Systeme der Technischen Universität Berlin integrierte ein Echtzeit-Sonarsystem in den Versuchsträger „Boris Kluge“, der im Rahmen des Projekts DigitalSOW entstanden ist. Die mit diesem System gewonnenen bathymetrischen Daten dienen der frühzeitigen Erkennung von Hindernissen unter Wasser sowie der Analyse von Fahrrinnentiefen. Sie tragen damit wesentlich zur Optimierung des Energieverbrauchs und zur sicheren Routenwahl bei.
Die Systeme wurden erfolgreich auf den Versuchsträgern „Boris Kluge“ und „Bernhard Lampe“ im digitalen Testfeld an der SOW unter realen Bedingungen erprobt. Die gewonnenen Erkenntnisse bilden die Basis für den nächsten Schritt: die Übertragbarkeit der Technologien auf weitere Schiffe und Wasserstraßen, um deren Effizienz und Sicherheit maßgeblich zu verbessern.
Das Projekt wurde mit rund 1,33 Millionen Euro im Rahmen der Förderrichtlinie „Digitale Testfelder an Bundeswasserstraßen“ (DTW II) vom Bundesministerium für Verkehr (BMV) gefördert. Die SOW ist ein wichtiges Testgebiet für digitale und automatisierte Technologien in der Binnenschifffahrt. SensorSOW trägt zur Weiterentwicklung, etwa im Nachfolgeprojekt DigitalSOW2 (DTW III), und zur bundesweiten Strategie für eine sichere und effiziente Schifffahrt bei.
(Quelle Pressemitteilung der Alberding GmbH – Auszug)
Brückenneubau in Brandenburg an der Havel
Seit einiger Zeit ist die Landstraße über die Schleuse Brandenburg an der Havel im Zuge des VDE17 für Fahrzeuge über 12 t gesperrt. Die Brücke hat wie viele andere Brücken das Ende ihrer Nutzungsdauer erreicht. Leider gibt es nun einen Streit um die Kosten für den Neubau der Brücke. Die Schleuse besteht aus zwei Kammern. Die Südkammer hat die erforderliche Durchfahrthöhe für den zweilagigen die Containertransport, die Brücke über die Nordkammer, die jetzt zur Disposition steht, nicht. Die Wasserstraßenverwaltung (WSV) würde die neue Brücke nur in den alten Maßen bauen. Die Stadt Brandenburg möchte aber eine moderne Brücke mit Fahrradwegen. Aus diesem Grund erwartet die WSV die Übernahme der Mehrkosten für eine breitere Brücke durch die Stadt. Hoffentlich eskaliert hier kein Streit, der letztlich zur Sperrung der Brücke für den gesamten Verkehr führt.
Container-Terminal in Swinemünde
Nach vorliegenden Informationen hat die Klage der Gemeinden und Initiativen gegen den Container-Terminal-Bau in Swinoujscie / Swinemünde Erfolgt gehabt. Das Verwaltungsgericht in Warszawa/Warschau hat den Klägern recht gegeben, dass die Umweltverträglichkeitsprüfung nicht in vollem Umfang den rechtlichen Erfordernissen entspricht.
Anfang Juli hatte das Landesstudio Mecklenburg-Vorpommern des Norddeutschen Rundfunks (NDR) in einem kurzen Fernsehbeitrag über den Konflikt zwischen den Befürwortern und den Gegnern des Projektes berichtet. Dabei kam der stellvertretende Vorsitzende des Odervereins, Professor Horst Linde, zu Wort, der die Meinung des Odervereins vertrat. Der Oderverein befürwortet den Bau des Container-Terminals als wichtige Maßnahme zur Verbesserung der Wirtschaft und der Infrastruktur im Odermündungsgebiet. Die Oder als Verbindung des Hinterlandes auf deutscher als auch auf polnischer Seite benötigt die beiden Seehäfen Szczecin/Stettin und Swinoujscie/Swinemünde als Umschlagpunkte für den Güterverkehr. Der Oderverein hat bereits ein Papier zu seinem Standpunkt dazu über den Newsletter veröffentlicht.
Verkehrsfreigabe des Ersatzneubaus für die Staustufe Steinhavel
Am 24.07.2025 hat Dr. Claudia Elif Stutz als geschäftsführende Staatssekretärin im Bundesministerium für Verkehr mit zahlreichen Ehrengästen die neue Bootsschleppe Steinhavel für den 24/7-Betrieb freigegeben und gleichzeitig die über fünf Jahre andauernde Baumaßnahme für den Ersatz aller Anlagen an dieser Staustufe beendet.
„Mit Vollendung dieses Ersatzinvestitionsvorhabens wird die Verkehrsfunktion der Oberen Havel-Wasserstraße und gleichzeitig die ökologische Durchgängigkeit der Staustufe hergestellt – das ist das Ergebnis gelungener Teamarbeit zwischen Bund, Land und Bauwirtschaft“, sagt Dr. Claudia Elif Stutz. „Mit einer jetzt doppelt so breiten Schleuse und einer rund um die Uhr nutzbaren Bootsschleppe stellt der Bund jetzt eine attraktive und bedarfsgerechte Infrastruktur für die Wassertourismusbranche bereit.“
„Mit vier Staustufen und Schleusen des Bundes im Stadtgebiet zählt die Wasserstadt Fürstenberg/Havel zu den ganz besonderen Standorten des Wassertourismus in Deutschland. Die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes hat hier erneut gezeigt, dass sie ein verlässlicher Partner für die Anliegerkommunen ist. Dafür allen Beteiligten mein herzlicher Dank“, sagt Robert Philipp als Bürgermeister von Fürstenberg/Havel.
Hintergrund:
Nach fünf Jahren Bauzeit hat die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes termingerecht ihr Bauvorhaben für den vollständigen Ersatz aller wasserbaulichen Anlagen an der Staustufe Steinhavel in Fürstenberg/Havel, einschließlich Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit für die Staustufe. Im Zuge des mit 38 Mio. Euro veranschlagten Gesamtbauvorhabens wurden u. a. ein lagegleicher Ersatzneubau für die baufällige Schleuse errichtet (Verkehrsfreigabe nach nur acht Monaten Bauzeit im Mai 2022), das baufällige Mühlenwehr ersetzt, eine neue Fischaufstiegsanlage zur Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit und eine moderne Bootsschleppe errichtet. Bereits im Winter 2020/21 wurden die beiden Vorhäfen der Schleuse bedarfsgerecht modernisiert und zeitgemäß ausgerüstet. Die Bauausführung wurde so gesteuert, dass die wichtige Durchgangsschleuse an der Oberen Havel-Wasserstraße (> 25.000 Wasserfahrzeuge pro Jahr) während der jeweiligen Wassertourismussaison benutzt werden konnte. Die neue Schleuse läuft seit Saisonbeginn 2025 in halbautomatischer Selbstbedienung durch die Nutzer. Die neue Bootsschleppe kann auch außerhalb der Schleusenbetriebszeiten genutzt werden und wird am 24.07.2025 für den Verkehr freigegeben.
(Quelle Wasserstraßen-Neubauamt Berlin)
Neuer Präsident der Staatlichen Wasserwirtschaftsbehörde (PGW) Polnische Gewässer
Infrastrukturminister Dariusz Klimczak hat Mateusz Balcerowicz mit Wirkung zum 8. Juli 2025 zum Präsidenten der Staatlichen Wasserwirtschaftsbehörde (PGW) Polnische Gewässer ernannt. Die PGW ist die dem Ministerium nachgeordnete Behörde zur Ausführung von staatlichen Planungen. Das entspricht in der Aufgabenverteilung der Bezeichnung „Träger des Vorhabens“ in Deutschland.
(Quelle Infrastrukturministerium Warszawa/Warschau)
Polen: Arbeit des interministeriellen Teams für Feuchtgebiete
Am 3. Juli 2025 wurden auf der zweiten Sitzung des interministeriellen Teams für Feuchtgebiete Empfehlungen zu den wichtigsten Handlungsschwerpunkten für die Umsetzung der Strategie zum Schutz der Feuchtgebiete in Polen verabschiedet. Die Strategie befindet sich derzeit in der Entwurfsphase und wird im Herbst der Öffentlichkeit und den Verwaltungsbehörden zur Stellungnahme vorgelegt. Das Team identifizierte Aktivitäten zur Förderung der Rolle und des Nutzens von Feuchtgebietsökosystemen als besonders wichtige Aufgabe zur Unterstützung der Umsetzung der Strategie. Diese wird im Rahmen einer koordinierten interministeriellen Kampagne durchgeführt.
Das Team wurde am 3. Dezember 2024 auf Anordnung des Premierministers eingerichtet. Vertreter der Ministerien für Umwelt, Finanzen, Wasserwirtschaft, Landesverteidigung und Landwirtschaft sind an der Arbeit beteiligt. Zu den Aufgaben des Teams gehört die Ausarbeitung von Empfehlungen für wichtige Maßnahmen – einschließlich rechtlicher, finanzieller und administrativer Art – zur Umsetzung der nationalen Strategie zum Schutz von Feuchtgebieten. Übergeordnetes Ziel der Strategie ist die Schaffung eines Rahmens für den Naturschutz, einschließlich der Wiederherstellung von Mooren und Feuchtgebieten, und die Gewährleistung des Schutzes der Wasserressourcen in Polen.
(Quelle Infrastrukturministerium Warszawa/Warschau)
29. Internationales Oder/Havel-Colloquium am 15.10.2025 in Stralsund
Die Vorbereitungen für das 29. Internationale Oder/Havel-Colloquium sind inzwischen abgeschlossen worden. Trotz der Schwierigkeiten bei der Planung und deren Umsetzung haben wir wieder ein attraktives Programm erarbeitet.
Das Thema lautet „Seeschifffahrt + Küstenschifffahrt + Seehäfen + Binnenschifffahrt im Ostseeraum“ und soll die Zusammenarbeit und Verknüpfung von Binnen- und Seeschifffahrt aufzeigen. Das Colloquium wird am Mittwoch, den 15.10.2025, von 10:30 Uhr bis 17:15 Uhr im Intercity-Hotel in Stralsund stattfinden. Für den Vorabend (14.10.2025) haben wir eine Besichtigung des Ozeaneums vereinbart. Nähere Einzelheiten bitten wir, der offziellen Einladung, die ab Mitte September vorliegen wird, zu entnehmen.
Bitte notieren Sie bereits den Termin. Wir hoffen wiederum auf ein großes Interesse und viele Teilnehmer.
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Newsletter 06/2025 (173. Ausgabe) 26.06.2025
Strategische Vereinbarung der polnischen Seehäfen zur Zusammenarbeit für Wettbewerbsfähigkeit, Sicherheit und Resilienz
Am 24. Juni 2025 schlossen vier polnische Seehäfen von grundlegender Bedeutung für die Volkswirtschaft – Danzig, Gdingen, Stettin und Swinemünde – eine Kooperationsvereinbarung zur Stärkung ihrer Position im europäischen und globalen Transport- und Logistiksystem. Die Vereinbarung ebnet den Weg für gemeinsame Maßnahmen zur Stärkung von Wettbewerbsfähigkeit, Sicherheit und Resilienz sowie zur Verbesserung der Hafeninfrastruktur und -technologie. Sie bildet zudem die Grundlage für die strategische Zusammenarbeit im Rahmen nationaler und internationaler Maßnahmen der einzelnen Häfen.
„Die vier größten polnischen Seehäfen haben eine beispiellose Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. So etwas hat es in ihrer Geschichte noch nie gegeben. Gemeinsam werden sie sich effektiver um globale Kunden bemühen und ihre Position auf dem Weltmarkt stärken“, so Arkadiusz Marchewka, stellvertretender Minister für Infrastruktur.
Die polnischen Seehäfen entwickeln sich dynamisch, was jedoch auch mit zahlreichen Herausforderungen in einer globalisierten Hafen- und Seewirtschaft verbunden ist. Die von den Vorständen der Häfen Danzig, Gdynia, Stettin und Swinemünde unterzeichnete Kooperationsvereinbarung ist ein wichtiger Schritt zur Umsetzung zahlreicher ehrgeiziger strategischer Maßnahmen in den Bereichen Infrastruktur, Digitalisierung und Energiewende der Häfen.
Die verabschiedete Hafenkooperationsstrategie umfasst unter anderem die Planung einer nachhaltigen Entwicklung der Häfen und ihrer Logistikanlagen, Ansätze zum Aufbau interoperabler IT-Systeme sowie die Implementierung innovativer Technologien gemäß den Richtlinien der Europäischen Union.
Ein wichtiger Bestandteil der Vereinbarung ist auch der Wille, die Interessen der Häfen gegenüber nationalen und EU-Institutionen gemeinsam zu vertreten. Dies soll ihre Verhandlungsposition stärken und so die Chancen auf Finanzierungsquellen erhöhen. Gemeinsame Aktivitäten sollen zudem zu einer stärkeren praktischen Nutzung des europäischen TEN-V-Netzes durch polnische Häfen beitragen, das für Verkehr und Handel in der EU von zentraler Bedeutung ist.
Eine Perspektive für Jahrzehnte
Eine der wichtigsten Annahmen der Zusammenarbeit ist die gemeinsame Entwicklung des „Programms zur Entwicklung der polnischen Seehäfen bis 2035 mit einer Perspektive bis 2060“.
Gleichzeitig erklären die Parteien eine enge Zusammenarbeit bei der Verbesserung der Verkehrsanbindung der Seehäfen. Die gemeinsamen Aktivitäten konzentrieren sich auf die beschleunigte Umsetzung wichtiger Infrastrukturprojekte, wie beispielsweise die Schaffung einer zweiten Verbindung zur Hafeninsel im Danziger Hafen, den Bau der Roten Straße in Gdynia, die Modernisierung der Eisenbahnlinie 201 oder die Revitalisierung der Nadodrzańska-Linie. Ein wichtiges Element wird auch der Ausbau der Verbindungen nach Südeuropa und die Integration in das Rail Baltica-Netz sein. Die Pläne beinhalten auch eine Analyse der Möglichkeiten zur Einführung einer einheitlichen Gebührensystematik für den Zugang zur Eisenbahninfrastruktur in Häfen.
Die Vereinbarung legt zudem einen starken Schwerpunkt auf die Energiewende. Häfen sollen Raum für die Entwicklung von Projekten im Bereich erneuerbarer Energien schaffen, darunter Anlagen zur Erzeugung, Verarbeitung und Speicherung erneuerbarer Energien. Ein Schwerpunkt liegt zudem auf dem Ausbau der Infrastruktur für die Stromversorgung von Schiffen vom Land (OPS) gemäß den Anforderungen der Europäischen Union und der Schaffung eines Bunkersystems für alternative Kraftstoffe wie LNG, Methanol, Wasserstoff oder Ammoniak. Gemeinsame Aktivitäten zielen zudem darauf ab, gesetzliche Hindernisse für die Entwicklung solcher Investitionen in Häfen zu beseitigen.
KI und Investitionen
Die Digitalisierung ist ein weiterer Schwerpunkt der Zusammenarbeit. Ziel ist es, die Betriebseffizienz der Häfen durch das Polnische Hafengemeinschaftssystem (PCS) und gemeinsame IT-Lösungen zu verbessern. Die Parteien wollen moderne Instrumente für das Management des See-, Straßen- und Schienenverkehrs sowie des Güterumschlags entwickeln. Sie bekräftigen die Integration nationaler Systeme mit EU-Lösungen, darunter das europäische System zur elektronischen Meldung von Informationen, die bei Schiffsanläufen in Häfen erforderlich sind – das European Maritime Single Window Environment (EMSWe). Dies soll Formalitäten vereinfachen und den Bedarf an Papierdokumenten reduzieren.
Im Hinblick auf die Investitionsbedingungen planen die Unterzeichner der Vereinbarung Lösungen umzusetzen, die die Attraktivität von Hafengebieten für Investoren erhöhen. Dazu gehören unter anderem Änderungen der Raumordnungspläne, die Anpassung strategischer Dokumente und die Einführung langfristiger (mindestens 30 Jahre) Pachtverträge als Instrument zur Investitionsförderung.
Auch Aktivitäten im formellen und rechtlichen Bereich sind wichtig. Ein Bestandteil der Vereinbarung ist die Entwicklung eines Systems zur Überwachung und Analyse der Zollabfertigungszeiten – als Instrument zur weiteren Prozessoptimierung in Zusammenarbeit mit der Zollverwaltung und basierend auf bereits funktionierenden Lösungen. Die Digitalisierung und Automatisierung der Zollverfahren soll auf bestehenden PCS-Systemen und dem Informationsaustausch zur Schifffahrtssicherheit basieren. Geplant ist außerdem die Einführung von Tools auf Basis künstlicher Intelligenz zur Bekämpfung von Zollbetrug sowie zur Identifizierung und Minimierung unnötigen Verwaltungsaufwands.
Die Unterzeichner der Vereinbarung bekunden gemeinsam ihre Bereitschaft, sich konsequent für die Entwicklung polnischer Seehäfen zu modernen, integrierten Logistikzentren einzusetzen, die höchsten europäischen Standards entsprechen. Dies ist ein Meilenstein beim Aufbau einer starken Position Polens auf der Landkarte des Seeverkehrs und Handels in Europa und der Welt.
Die geschlossene Kooperation ist nicht nur ein symbolischer Schritt zur Integration des heimischen maritimen Sektors, sondern auch ein klares Signal an die ausländischen Partner, dass Polen eine zunehmend wichtige Rolle in der Logistik des Ostseeraums sowie Mittel- und Osteuropas spielen möchte. (Quelle Infrastrukturministerium Warszawa/Warschau)
Polens Zusammenarbeit mit der Weltbank bei Wassermanagementprojekten
Am 9. Juni 2025 leitete der stellvertretende Infrastrukturminister Przemysław Koperski eine Sitzung des Lenkungsausschusses und ein Treffen mit Vertretern der Weltbank. Dabei wurden Fragen im Zusammenhang mit der Fertigstellung des Oder-Weichsel-Hochwasserschutzprojekts im Jahr 2025 und der Fortsetzung der Zusammenarbeit im Rahmen des neuen Projekts zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit gegen den Klimawandel in der Wasserwirtschaft erörtert.
An dem Treffen nahmen Vertreter der Weltbank sowie Mitglieder und Vertreter der an der Arbeit des Lenkungsausschusses beteiligten Institutionen aus den Bereichen Infrastruktur, Innenministerium und Verwaltung, Finanzministerium, Klima- und Umweltministerium, Fonds und Regionalpolitik, der staatlichen Wasserwirtschaft „Polnische Gewässer“ und Woiwodschaftsämter teil. Besprochen wurde die Frage, ob die Umsetzung des „Hochwasserschutzprojekts in den Einzugsgebieten von Oder und Weichsel“ im Jahr 2025 abgeschlossen sein soll. Das Projekt umfasst vorrangige Aufgaben im Bereich des Hochwasserschutzes in ausgewählten Gebieten der Einzugsgebiete von Oder und Weichsel und seine Gesamtkosten belaufen sich auf 1,2 Milliarden Euro. Während des Treffens betonten Vertreter der Weltbank den fortgeschrittenen Stand der Aufgabenumsetzung und wiesen darauf hin, dass das Projekt trotz des Hochwassers im Jahr 2024 auf dem Weg zur Erreichung der geplanten Ergebnisse sei.
„Vielen Dank für die über 20-jährige Zusammenarbeit bei der Umsetzung von Hochwasserschutzinvestitionen. Ich möchte mich sowohl bei der Weltbank als auch bei den Vertretern der polnischen Institutionen bedanken, die bisher an den Hochwasserschutzprojekten beteiligt waren. Dank der Zusammenarbeit aller Beteiligten konnten zahlreiche Investitionen umgesetzt werden, die die Bevölkerung und die Einwohner unseres Landes vor den Folgen dieses katastrophalen Phänomens schützen. Ein konkretes Ergebnis der gemeinsamen Maßnahmen ist der Polder Racibórz Dolny“, sagte Przemysław Koperski, stellvertretender Minister für Infrastruktur.
Auch die Vorbereitungen für ein neues Projekt mit dem Titel „Stärkung der Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel in der Wasserwirtschaft“ wurden besprochen, das aus Mitteln der Weltbank und der Entwicklungsbank des Europarats kofinanziert wird. Das Projekt im Wert von ca. 1,5 Milliarden Euro (ca. 6,45 Milliarden PLN) wird Bevölkerung und Wirtschaft vor den Folgen von Überschwemmungen in den besonders gefährdeten Gebieten der Einzugsgebiete von Nysa Kłodzka und Oberer Weichsel schützen.
(Quelle Infrastrukturministerium Warszawa/Warschau)
Wiederaufbau des Polders Żelazna als Element des Hochwasserschutzes
Der Polder Żelazna/Zelasno ist eine Hochwasserschutzanlage in Opole/Oppeln, die den Auswirkungen von Hochwasser auf die Oder entgegenwirkt. Kurz vor Beginn des Verfahrens zur Auswahl des Auftragnehmers für die zweite Phase dieses Projekts besuchte der stellvertretende Infrastrukturminister Przemysław Koperski die Anlage.
Mit der Entwicklung Opoles nahm auch die Bebauung des vom Polder betroffenen Gebiets zu. Anstelle der ehemaligen Brachfläche wurde eine Sonderwirtschaftszone eingerichtet, in deren Nähe sich auch die Nordumgehung von Opole befindet. Die vor dem Zweiten Weltkrieg errichtete Anlage musste saniert werden, um einen wirksamen Hochwasserschutz in diesem Gebiet zu gewährleisten. Die erste Phase dieses Projekts wurde 2023 abgeschlossen.
Derzeit bereitet sich Polish Waters in Gliwice/Gleiwitz – der Verwalter des Polders Żelazna – auf die zweite Phase des Sanierungsprojekts vor. Dadurch erhöht sich die Kapazität des Polders von 3,8 Millionen Kubikmetern (erreicht im Rahmen der ersten Sanierungsphase) auf den Zielwert von 9,7 Millionen Kubikmetern (die ursprüngliche Kapazität vor der Sanierung betrug 1,7 Millionen Kubikmeter).
Nach Abschluss der Sanierung wird der Polder die Bewohner dieses Stadtteils und der umliegenden Gemeinden umfassend schützen. „Dies ist eine sehr wichtige Hochwasserschutzanlage, die bei Bedarf überschüssiges Wasser aus der Oder aufnimmt, das aus Zuflüssen unterhalb des Stausees Racibórz Dolny in ihr Bett fließt. Der Polder Żelazna, dessen gesamter Wiederaufbau fast 200 Millionen PLN kosten wird, ist Teil des Oder-Hochwasserschutzsystems“, sagte der stellvertretende Infrastrukturminister Przemysław Koperski.
Die zweite Phase des Umbaus umfasst Bauarbeiten innerhalb des Polderdeichs und der dazugehörigen Anlagen. Der Umbau der bestehenden Oderdämme auf einem 4,13 km langen Abschnitt mit den dazugehörigen Anlagen wird abgeschlossen sein. Der Umbau der Dämme umfasst die Erhöhung ihrer Krone und die Abdichtung des Deichkörpers. Darüber hinaus umfasst die Maßnahme den Bau des Einlaufwehrs „Półwieś“, die Modernisierung des oberen Damms „Półwieś“, den Bau von Wirtschafts- und Landwirtschaftswegen sowie Deichübergängen.
Die Gesamtkosten der zweiten Projektphase belaufen sich auf knapp 64 Mio. PLN. Polish Waters in Gliwice hat das Projekt „Umbau des Polders Żelazna. Phase II“ zur Umsetzung im Rahmen des Programms FEnIKS 2021–2027 eingereicht. Die Finanzierung durch die Europäische Union ermöglicht die Umsetzung dieses Projekts.
Erste Phase des Wiederaufbaus abgeschlossen
Der Polder im Norden der Stadt wurde vor dem Zweiten Weltkrieg angelegt. Er befindet sich am linken Oderufer im Gebiet von Opole und der Gemeinde Dąbrowa/Dambrau in der Stadt Żelazna/Zelasno, nach der er benannt ist. Polish Waters in Gliwice schloss die erste Phase des Polder-Wiederaufbaus im Jahr 2023 ab. Damals erhöhte Polish Waters für 130 Millionen PLN die Sicherheit der Einwohner von Opole, der Gemeinde Dąbrowa und der umliegenden Städte.
Im Rahmen der ersten Investitionsphase wurde die Kapazität des Polders verdoppelt, fast 12 km Hochwasserdämme gebaut und erweitert sowie die Pumpstation modernisiert. Das Projekt wurde dank der Zusammenarbeit von Polish Waters und der lokalen Regierung mit Unterstützung europäischer Fonds umgesetzt.
(Quelle Infrastrukturministerium Warszawa/Warschau)
29. Internationales Oder/Havel-Colloquium am 15.10.2025 in Stralsund
Die Vorbereitungen für das 29. Internationale Oder/Havel-Colloquium laufen. Sie gestalteten sich sehr schwierig, weil die ursprünglich angedachte Zielsetzung mehrfach an die Realität angepasst werden musste. Das liegt daran, dass für bestimmte Bereiche der Seewirtschaft zurzeit einfach keine Referenten zu finden sind. Eine mögliche Ursache dafür ist die große Unsicherheit in der Wirtschaft auf Grund der kriegerischen Konflikte in der Welt und der Handelspolitik der USA. Dafür haben wir Verständnis, nur werden dadurch die Planungen für das Colloquium wesentlich beeinflusst.
Mit großen Mühen ist es gelungen, ein Programm zum Thema „Seeschifffahrt + Küstenschifffahrt + Seehäfen + Binnenschifffahrt im Ostseeraum“ zusammenzustellen, das die Zusammenarbeit und Verknüpfung von Binnen- und Seeschifffahrt aufzeigen soll. Das Colloquium wird am Mittwoch, den 15.10.2025, von 10:30 Uhr bis 17:00 Uhr im Intercity-Hotel in Stralsund stattfinden. Für den Vorabend (14.10.2025) bemühen wir uns um eine Besichtigung des Ozeaneums. Nähere Einzelheiten bitten wir, der offziellen Einladung, die ab Mitte September vorliegen wird, zu entnehmen.
Bitte notieren Sie bereits den Termin. Wir hoffen wiederum auf ein großes Interesse und viele Teilnehmer.
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06/2025 (173. Ausgabe)
26.06.2025 Strategische
Vereinbarung der polnischen Seehäfen zur Zusammenarbeit für
Wettbewerbsfähigkeit, Sicherheit und Resilienz Am 24.
Juni 2025 schlossen vier polnische Seehäfen von grundlegender Bedeutung für die
Volkswirtschaft – Danzig, Gdingen, Stettin und Swinemünde – eine
Kooperationsvereinbarung zur Stärkung ihrer Position im europäischen und
globalen Transport- und Logistiksystem. Die Vereinbarung ebnet den Weg für
gemeinsame Maßnahmen zur Stärkung von Wettbewerbsfähigkeit, Sicherheit und
Resilienz sowie zur Verbesserung der Hafeninfrastruktur und -technologie. Sie
bildet zudem die Grundlage für die strategische Zusammenarbeit im Rahmen
nationaler und internationaler Maßnahmen der einzelnen Häfen. „Die
vier größten polnischen Seehäfen haben eine beispiellose
Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. So etwas hat es in ihrer Geschichte
noch nie gegeben. Gemeinsam werden sie sich effektiver um globale Kunden
bemühen und ihre Position auf dem Weltmarkt stärken“, so Arkadiusz
Marchewka, stellvertretender Minister für Infrastruktur.Die
polnischen Seehäfen entwickeln sich dynamisch, was jedoch auch mit zahlreichen
Herausforderungen in einer globalisierten Hafen- und Seewirtschaft verbunden
ist. Die von den Vorständen der Häfen Danzig, Gdynia, Stettin und Swinemünde
unterzeichnete Kooperationsvereinbarung ist ein wichtiger Schritt zur Umsetzung
zahlreicher ehrgeiziger strategischer Maßnahmen in den Bereichen Infrastruktur,
Digitalisierung und Energiewende der Häfen.Die
verabschiedete Hafenkooperationsstrategie umfasst unter anderem die Planung
einer nachhaltigen Entwicklung der Häfen und ihrer Logistikanlagen, Ansätze zum
Aufbau interoperabler IT-Systeme sowie die Implementierung innovativer
Technologien gemäß den Richtlinien der Europäischen Union.Ein
wichtiger Bestandteil der Vereinbarung ist auch der Wille, die Interessen der
Häfen gegenüber nationalen und EU-Institutionen gemeinsam zu vertreten. Dies
soll ihre Verhandlungsposition stärken und so die Chancen auf
Finanzierungsquellen erhöhen. Gemeinsame Aktivitäten sollen zudem zu einer
stärkeren praktischen Nutzung des europäischen TEN-V-Netzes durch polnische
Häfen beitragen, das für Verkehr und Handel in der EU von zentraler Bedeutung
ist.Eine
Perspektive für Jahrzehnte Eine der
wichtigsten Annahmen der Zusammenarbeit ist die gemeinsame Entwicklung des
„Programms zur Entwicklung der polnischen Seehäfen bis 2035 mit einer
Perspektive bis 2060“.Gleichzeitig
erklären die Parteien eine enge Zusammenarbeit bei der Verbesserung der
Verkehrsanbindung der Seehäfen. Die gemeinsamen Aktivitäten konzentrieren sich
auf die beschleunigte Umsetzung wichtiger Infrastrukturprojekte, wie
beispielsweise die Schaffung einer zweiten Verbindung zur Hafeninsel im
Danziger Hafen, den Bau der Roten Straße in Gdynia, die Modernisierung der
Eisenbahnlinie 201 oder die Revitalisierung der Nadodrzańska-Linie. Ein
wichtiges Element wird auch der Ausbau der Verbindungen nach Südeuropa und die
Integration in das Rail Baltica-Netz sein. Die Pläne beinhalten auch eine
Analyse der Möglichkeiten zur Einführung einer einheitlichen Gebührensystematik
für den Zugang zur Eisenbahninfrastruktur in Häfen.Die
Vereinbarung legt zudem einen starken Schwerpunkt auf die Energiewende. Häfen
sollen Raum für die Entwicklung von Projekten im Bereich erneuerbarer Energien
schaffen, darunter Anlagen zur Erzeugung, Verarbeitung und Speicherung
erneuerbarer Energien. Ein Schwerpunkt liegt zudem auf dem Ausbau der
Infrastruktur für die Stromversorgung von Schiffen vom Land (OPS) gemäß den
Anforderungen der Europäischen Union und der Schaffung eines Bunkersystems für
alternative Kraftstoffe wie LNG, Methanol, Wasserstoff oder Ammoniak.
Gemeinsame Aktivitäten zielen zudem darauf ab, gesetzliche Hindernisse für die
Entwicklung solcher Investitionen in Häfen zu beseitigen.KI und
InvestitionenDie
Digitalisierung ist ein weiterer Schwerpunkt der Zusammenarbeit. Ziel ist es,
die Betriebseffizienz der Häfen durch das Polnische Hafengemeinschaftssystem
(PCS) und gemeinsame IT-Lösungen zu verbessern. Die Parteien wollen moderne
Instrumente für das Management des See-, Straßen- und Schienenverkehrs sowie
des Güterumschlags entwickeln. Sie bekräftigen die Integration nationaler
Systeme mit EU-Lösungen, darunter das europäische System zur elektronischen
Meldung von Informationen, die bei Schiffsanläufen in Häfen erforderlich sind –
das European Maritime Single Window Environment (EMSWe). Dies soll Formalitäten
vereinfachen und den Bedarf an Papierdokumenten reduzieren.Im Hinblick
auf die Investitionsbedingungen planen die Unterzeichner der Vereinbarung
Lösungen umzusetzen, die die Attraktivität von Hafengebieten für Investoren
erhöhen. Dazu gehören unter anderem Änderungen der Raumordnungspläne, die
Anpassung strategischer Dokumente und die Einführung langfristiger (mindestens
30 Jahre) Pachtverträge als Instrument zur Investitionsförderung.Auch
Aktivitäten im formellen und rechtlichen Bereich sind wichtig. Ein Bestandteil
der Vereinbarung ist die Entwicklung eines Systems zur Überwachung und Analyse
der Zollabfertigungszeiten – als Instrument zur weiteren Prozessoptimierung in
Zusammenarbeit mit der Zollverwaltung und basierend auf bereits
funktionierenden Lösungen. Die Digitalisierung und Automatisierung der
Zollverfahren soll auf bestehenden PCS-Systemen und dem Informationsaustausch
zur Schifffahrtssicherheit basieren. Geplant ist außerdem die Einführung von
Tools auf Basis künstlicher Intelligenz zur Bekämpfung von Zollbetrug sowie zur
Identifizierung und Minimierung unnötigen Verwaltungsaufwands.Die
Unterzeichner der Vereinbarung bekunden gemeinsam ihre Bereitschaft, sich
konsequent für die Entwicklung polnischer Seehäfen zu modernen, integrierten
Logistikzentren einzusetzen, die höchsten europäischen Standards entsprechen.
Dies ist ein Meilenstein beim Aufbau einer starken Position Polens auf der
Landkarte des Seeverkehrs und Handels in Europa und der Welt.Die
geschlossene Kooperation ist nicht nur ein symbolischer Schritt zur Integration
des heimischen maritimen Sektors, sondern auch ein klares Signal an die
ausländischen Partner, dass Polen eine zunehmend wichtige Rolle in der Logistik
des Ostseeraums sowie Mittel- und Osteuropas spielen möchte. (Quelle
Infrastrukturministerium Warszawa/Warschau) Polens
Zusammenarbeit mit der Weltbank bei Wassermanagementprojekten Am 9.
Juni 2025 leitete der stellvertretende Infrastrukturminister Przemysław
Koperski eine Sitzung des Lenkungsausschusses und ein Treffen mit Vertretern
der Weltbank. Dabei wurden Fragen im Zusammenhang mit der Fertigstellung des
Oder-Weichsel-Hochwasserschutzprojekts im Jahr 2025 und der Fortsetzung der
Zusammenarbeit im Rahmen des neuen Projekts zur Stärkung der
Widerstandsfähigkeit gegen den Klimawandel in der Wasserwirtschaft erörtert.An dem
Treffen nahmen Vertreter der Weltbank sowie Mitglieder und Vertreter der an der
Arbeit des Lenkungsausschusses beteiligten Institutionen aus den Bereichen
Infrastruktur, Innenministerium und Verwaltung, Finanzministerium, Klima- und
Umweltministerium, Fonds und Regionalpolitik, der staatlichen Wasserwirtschaft
„Polnische Gewässer“ und Woiwodschaftsämter teil. Besprochen wurde die Frage,
ob die Umsetzung des „Hochwasserschutzprojekts in den Einzugsgebieten von Oder
und Weichsel“ im Jahr 2025 abgeschlossen sein soll. Das Projekt umfasst
vorrangige Aufgaben im Bereich des Hochwasserschutzes in ausgewählten Gebieten
der Einzugsgebiete von Oder und Weichsel und seine Gesamtkosten belaufen sich
auf 1,2 Milliarden Euro. Während des Treffens betonten Vertreter der Weltbank
den fortgeschrittenen Stand der Aufgabenumsetzung und wiesen darauf hin, dass
das Projekt trotz des Hochwassers im Jahr 2024 auf dem Weg zur Erreichung der
geplanten Ergebnisse sei. „Vielen
Dank für die über 20-jährige Zusammenarbeit bei der Umsetzung von
Hochwasserschutzinvestitionen. Ich möchte mich sowohl bei der Weltbank als auch
bei den Vertretern der polnischen Institutionen bedanken, die bisher an den
Hochwasserschutzprojekten beteiligt waren. Dank der Zusammenarbeit aller
Beteiligten konnten zahlreiche Investitionen umgesetzt werden, die die
Bevölkerung und die Einwohner unseres Landes vor den Folgen dieses
katastrophalen Phänomens schützen. Ein konkretes Ergebnis der gemeinsamen
Maßnahmen ist der Polder Racibórz Dolny“, sagte Przemysław Koperski,
stellvertretender Minister für Infrastruktur.Auch die
Vorbereitungen für ein neues Projekt mit dem Titel „Stärkung der
Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel in der Wasserwirtschaft“ wurden
besprochen, das aus Mitteln der Weltbank und der Entwicklungsbank des
Europarats kofinanziert wird. Das Projekt im Wert von ca. 1,5 Milliarden Euro
(ca. 6,45 Milliarden PLN) wird Bevölkerung und Wirtschaft vor den Folgen von
Überschwemmungen in den besonders gefährdeten Gebieten der Einzugsgebiete von
Nysa Kłodzka und Oberer Weichsel schützen. (Quelle Infrastrukturministerium
Warszawa/Warschau)
Wiederaufbau des Polders Żelazna als Element des HochwasserschutzesDer Polder
Żelazna/Zelasno ist eine Hochwasserschutzanlage in Opole/Oppeln, die den
Auswirkungen von Hochwasser auf die Oder entgegenwirkt. Kurz vor Beginn des
Verfahrens zur Auswahl des Auftragnehmers für die zweite Phase dieses Projekts
besuchte der stellvertretende Infrastrukturminister Przemysław Koperski die
Anlage. Mit
der Entwicklung Opoles nahm auch die Bebauung des vom Polder betroffenen
Gebiets zu. Anstelle der ehemaligen Brachfläche wurde eine
Sonderwirtschaftszone eingerichtet, in deren Nähe sich auch die Nordumgehung
von Opole befindet. Die vor dem Zweiten Weltkrieg errichtete Anlage musste
saniert werden, um einen wirksamen Hochwasserschutz in diesem Gebiet zu
gewährleisten. Die erste Phase dieses Projekts wurde 2023 abgeschlossen.Derzeit
bereitet sich Polish Waters in Gliwice/Gleiwitz – der Verwalter des Polders
Żelazna – auf die zweite Phase des Sanierungsprojekts vor. Dadurch erhöht sich
die Kapazität des Polders von 3,8 Millionen Kubikmetern (erreicht im Rahmen der
ersten Sanierungsphase) auf den Zielwert von 9,7 Millionen Kubikmetern (die
ursprüngliche Kapazität vor der Sanierung betrug 1,7 Millionen Kubikmeter).Nach
Abschluss der Sanierung wird der Polder die Bewohner dieses Stadtteils und der
umliegenden Gemeinden umfassend schützen. „Dies ist eine sehr wichtige
Hochwasserschutzanlage, die bei Bedarf überschüssiges Wasser aus der Oder
aufnimmt, das aus Zuflüssen unterhalb des Stausees Racibórz Dolny in ihr Bett
fließt. Der Polder Żelazna, dessen gesamter Wiederaufbau fast 200 Millionen PLN
kosten wird, ist Teil des Oder-Hochwasserschutzsystems“, sagte der
stellvertretende Infrastrukturminister Przemysław Koperski. Die
zweite Phase des Umbaus umfasst Bauarbeiten innerhalb des Polderdeichs und der
dazugehörigen Anlagen. Der Umbau der bestehenden Oderdämme auf einem 4,13 km
langen Abschnitt mit den dazugehörigen Anlagen wird abgeschlossen sein. Der
Umbau der Dämme umfasst die Erhöhung ihrer Krone und die Abdichtung des
Deichkörpers. Darüber hinaus umfasst die Maßnahme den Bau des Einlaufwehrs
„Półwieś“, die Modernisierung des oberen Damms „Półwieś“, den Bau von
Wirtschafts- und Landwirtschaftswegen sowie Deichübergängen.Die
Gesamtkosten der zweiten Projektphase belaufen sich auf knapp 64 Mio. PLN.
Polish Waters in Gliwice hat das Projekt „Umbau des Polders Żelazna. Phase II“
zur Umsetzung im Rahmen des Programms FEnIKS 2021–2027 eingereicht. Die
Finanzierung durch die Europäische Union ermöglicht die Umsetzung dieses
Projekts. Erste
Phase des Wiederaufbaus abgeschlossenDer Polder
im Norden der Stadt wurde vor dem Zweiten Weltkrieg angelegt. Er befindet sich
am linken Oderufer im Gebiet von Opole und der Gemeinde Dąbrowa/Dambrau in der
Stadt Żelazna/Zelasno, nach der er benannt ist. Polish Waters in Gliwice
schloss die erste Phase des Polder-Wiederaufbaus im Jahr 2023 ab. Damals
erhöhte Polish Waters für 130 Millionen PLN die Sicherheit der Einwohner von
Opole, der Gemeinde Dąbrowa und der umliegenden Städte.Im Rahmen
der ersten Investitionsphase wurde die Kapazität des Polders verdoppelt, fast
12 km Hochwasserdämme gebaut und erweitert sowie die Pumpstation modernisiert.
Das Projekt wurde dank der Zusammenarbeit von Polish Waters und der lokalen
Regierung mit Unterstützung europäischer Fonds umgesetzt.
(Quelle Infrastrukturministerium Warszawa/Warschau) 29.
Internationales Oder/Havel-Colloquium am 15.10.2025 in Stralsund Die
Vorbereitungen für das 29. Internationale Oder/Havel-Colloquium laufen. Sie
gestalteten sich sehr schwierig, weil die ursprünglich angedachte Zielsetzung
mehrfach an die Realität angepasst werden musste. Das liegt daran, dass für
bestimmte Bereiche der Seewirtschaft zurzeit einfach keine Referenten zu finden
sind. Eine mögliche Ursache dafür ist die große Unsicherheit in der Wirtschaft
auf Grund der kriegerischen Konflikte in der Welt und der Handelspolitik
der USA. Dafür haben wir Verständnis, nur werden dadurch die Planungen für das
Colloquium wesentlich beeinflusst. Mit
großen Mühen ist es gelungen, ein Programm zum Thema „Seeschifffahrt +
Küstenschifffahrt + Seehäfen + Binnenschifffahrt im Ostseeraum“
zusammenzustellen, das die Zusammenarbeit und Verknüpfung von Binnen- und
Seeschifffahrt aufzeigen soll. Das Colloquium wird am Mittwoch, den 15.10.2025,
von 10:30 Uhr bis 17:00 Uhr im Intercity-Hotel in Stralsund stattfinden. Für
den Vorabend (14.10.2025) bemühen wir uns um eine Besichtigung des Ozeaneums.
Nähere Einzelheiten bitten wir, der offziellen Einladung, die ab Mitte
September vorliegen wird, zu entnehmen.Bitte
notieren Sie bereits den Termin. Wir hoffen wiederum auf ein großes Interesse
und viele Teilnehmer.